|
Gesundheit
Ein Arzt steht am Ufer eines reißenden Flusses
und hört die verzweifelten Schreie einer ertrinkenden Frau.
Er springt ins Wasser, holt die Frau heraus und beginnt die künstliche
Beatmung. Aber als sie gerade anfängt zu atmen, hört er
einen weiteren Hilfeschrei. Der Arzt springt abermals ins Wasser
und holt einen weiteren Ertrinkenden, trägt in ans Ufer und
beginnt mit der künstlichen Beatmung. Und als er gerade zu
atmen anfängt, hört er einen weiteren Hilferuf
Der Arzt ist so damit beschäftigt, ertrinkende Menschen herauszuholen
und wiederzubeleben, dass er nicht einmal Zeit hat sich Gedanken
darüber zu machen, wie die Ertrinkenden da hineingeraten sind
und warum sie nicht besser schwimmen können.
Die Gesundheitsförderung benutzt eine andere Version dieser
Metapher:
Der Fluss ist der Strom des Lebens. Niemand geht sicher am Ufer
entlang. Es gibt Gabelungen im Fluss, die zu leichten Strömungen
oder gefährlichen Stromschnellen und Strudeln führen.
Die Gesundheitsförderung widmet sich folgender Frage:
Wie wird man, wo immer man sich in dem Fluss befindet, dessen
Natur von historischen, soziokulturellen und physikalischen Umweltbedingungen
bestimmt wird, ein guter
Schwimmer.
Die Medizin hilft individuell, problembezogen und
unmittelbar, aber sie ist weit stromabwärts angesiedelt. Verlassen
Sie sich nicht darauf, dass andere für Sie die Arbeit tun.
Sie können sich selbst die Frage stellen: Wie werde ich
mehr gesund und weniger krank.
Die Richtungsbezeichnung stromaufwärts
macht in jeder Hinsicht mehr Mühe, als mit dem Strom zu schwimmen.
Ich möchte mit Ihnen stromaufwärts gehen, um Ursachen
auszumachen und diese näher an der Quelle zu lösen.
|
|